
Vereinschronik (12)
Der Schützenverein zu Moorburg wurde 1903 gegründet.
Heute hat er ca. 300 Mitglieder.
Diese verteilen sich auf verschiedene Sparten:
Jugendabteilung (bis 25 J.), Damenabteilung, Schützen und Spielmannszug.
Tradition, Geselligkeit, Spaß und Zusammengehörigkeit prägen diesen Verein.
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Dann lass Dich doch auf eine Zeitreise ein und schau unsere Seiten an.
Wir wünschen gute Unterhaltung und viel Spaß.
Über das erste Jahrzehnt der 100-jährigen Geschichte des Schützenvereins zu Moorburg e.V. liegen außer einer Liste der damaligen Könige und Adjutanten keinerlei Aufzeichnungen mehr vor.
Es gibt auch keine sogenannten „Zeitzeugen“ mehr.
Wir lesen aber an anderer Stelle, dass sich im August 1903„wehrhafte und ortsverbundene“ Moorburger zur Gründung des Vereins zusammen fanden. Vereinslokal war von Beginn an „Blankau's Salon“, dessen Besitzer, der Gastwirt Heinrich Lohmann, natürlich auch Mitglied wurde.
Das zweite Jahrzehnt in der Geschichte des Vereins nahm einen ganz anderen Verlauf als das erste. Zwar verliefen das Jahr 1913 und das erste Halbjahr 1914 noch in steten,gewohnten und harmonischen Bahnen, 1914 gab es im Sommer auch noch ein Schützenfest, mit Ausbruch des Krieges im August dieses Jahres, der sich zu einem Weltkrieg ausweiten sollte, wurde für den Verein aber plötzlich alles anders, und die Aktivitäten kamen fast zum Erliegen.
ln diesem Krieg, welcher 4 Jahre, 3 Monate und 12 Tage dauern sollte, geriet eine festgefügte, bürgerliche Lebensordnung aus den Fugen. Auf der ganzen Welt waren 65 Mio. Menschen für diesen Streit mobilisiert worden, davon fanden 8,5 Mio. einen gewaltsamen Tod, 21,2 Mio. wurden verwundet, 7,7 Mio. waren in Gefangenschaft geraten.
Über dieses Jahrzehnt kann berichtet werden, dass der Schützenbetrieb ohne größere Hindernisse durchgeführt werden konnte.
Der Verein hatte inzwischen seinen festen Platz im Alltag Moorburgs. Schützenfeste, Umzüge, Wettkämpfe um Pokale, Vereinsgeselligkeit, Nachwuchsförderung, und durchweg harmonische Beziehungen auch zu anderen Gruppierungen und Vereinen in Moorburg und Umgebung.
Uns liegen aber immer noch keine schriftlichen Unterlagen über lnternitas des Vereins vor, wenn es jetzt auch schon den einen oder anderen unter den ältesten Mitgliedern des Vereins gibt, der aus eigener Erinnerung seiner Jugendzeit das eine oder andere beizutragen wüsste.
Das vierte Jahrzehnt in der Geschichte des Vereins brachte Höhe- und Tiefpunkte. Das nunmehr vorliegende Protokollbuch ll, beginnend mit einer Eintragung vom 25. März 1935, verleiht unserer Schilderung des Vereinslebens und der Ereignisse der damaligen Zeit mehr Authentizität.
Im Januar 1933 wurde Adolf Hitler, unumstrittener Führer der NSDAP, zum Kanzler ernannt, der 16. und letzte Kanzler der Weimarer Republik, von nun an gab es das Dritte Reich. Und nach dem Tode des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg im August 1934 wurde Hitler auch noch Staatsoberhaupt und damit Alleinherrscher in Deutschland.
Vieles sollte sich ändern, auch für die Moorburger Schützen.
Wenn man heute auf die über 100-jährige Geschichte des Moorburger Schützenvereins zurückblickt, dann dürfte das Jahrzehnt von 1943-1952 das traurigste und düsterste gewesen sein. Einen Schützenbetrieb gab es nicht mehr, es gab auch keine Aufzeichnungen mehr in den Protokollbüchern, es gab nach in den ersten Kriegsjahren übenıvältigenden militärischen Siegen an allen Fronten jetzt nur noch Rückschläge und Verluste. Die Schlacht um Stalingrad war verloren, aus dem Vormarsch im Osten wurde ein Rückzug. Das Afrika-Korps, unter Feldmarschall Rommel anfangs erfolgreich, hatte kapituliert, der „totale Krieg“ war proklamiert. Bombenangriffe auf deutsche Städte, unter anderem auch auf Hamburg, führten zu unvorstellbaren Zerstörungen.
Das nun folgende Jahrzehnt war geprägt von einer Aufbruchstimmung und einem Aufbauwillen nach den entbehrungsreichen Jahren des Krieges und der unmittelbaren Nachkriegszeit. Bei der ersten Generalversammlung im Januar 1953 zählte der Verein schon wieder 115 Mitglieder, darunter
8 Ehrenmitglieder.
60 von ihnen waren zur Versammlung erschienen. Wichtigste Themen waren damals der Bau eines neuen Schießstandes und die Beschaffung von Waffen und Uniformen. Es wurde 1953 auch wieder ein Schützenfest veranstaltet, geschossen wurde in einem Leihzelt auf dem Gelände der „Moorkathen“.
Auch ein Kinderfest wurde organisiert, und da der Verein in diesem Jahr auch noch sein 50-jähriges Jubiläum feierte, allerdings ohne größeren Aufwand, gab es für die damals noch lebenden Gründungsmitglieder Heinrich Maak und Heinrich Wiegel eine besondere Ehrung für 50-jährige Mitgliedschaft.
Wir blicken auf ein ereignis- und arbeitsreiches Jahrzehnt zurück.
Nach den Zerstörungen durch die Flut war der Bau eines neuen Schießstandes die wohl wichtigste Aufgabe. Auch mussten die flutgeschädigten Gewehre fachmännisch überholt und neu instand gesetzt werden. Ein Bauausschuss organisierte die notwendigen Maßnahmen. Freiwillige Arbeitsdienste wurden von den Mitgliedern gefordert und geleistet.
Moorburger Firmen und Handwerker zeigten sich wieder kooperativ und kulant und warteten geduldig auf die Begleichung der für ihre Arbeit ausgestellten Rechnungen. Auswärtige Arbeitskräfte logierten bei Schützenbruder August Ernst und wurden vom Vereinswirt Ritscher beköstigt. Es konnte nicht alles in einem Zuge bewältigt werden, 1966 wurde immer noch am Schießstand gebaut.
Bei der Moorburger 600-Jahr-Feier im Jahre 1975 wurde unter aktiver Mitwirkung des Vorstandes und der Mitglieder des Vereins, genannt sei hier vor allem Walter Stüven, eine Festwoche veranstaltet, die uns noch in sehr guter Erinnerung ist.
Viel Prominenz war erschienen, zu nennen in erster Linie auch Bundeskanzler Schmidt, ganz Moorburg war auf den Beinen, eine Fest-Veranstaltung löste die andere ab.
Die Schützen hatten sogar ihren traditionellen Termin für das Schützenfest -Anfang August - auf Ende August verlegt, um mit dem organisatorischen Ablauf der Festwoche zu harmonieren.
Inzwischen ist der Schützenverein zu Moorburg schon stolze 80 Jahre alt, es zeigen sich aber keinerlei Alterserscheinungen. lm Gegenteil, auch das nun folgende Jahrzehnt ist geprägt von Innovation und Wachstum der Mitglieder zahlen.
Zwar musste man sich von verdienten Mitgliedern für immer verabschieden, - genannt seien hier nur Kurt Bajorat und Otto Timmermann (1984), Heinrich Behrens (1987) und Hermann Schmidt (1989), zwar dünnte Moorburgs Bevölkerung weiter aus, aufgrund vorbildlicher Jugendarbeit und zunehmendem Interesse auch weiblicher Schützen sowie einer tief vervvurzelten Anhänglichkeit an Moorburg entwickelte sich der Mitgliederstand des Vereins aber weiter positiv.
Das letzte Jahrzehnt auf dem Wege zum 100-jährigen Jubiläum ist nun angebrochen. Es nimmt seinen Lauf mit neuen Entwicklungen, einem Mix aus bedeutenden und alltäglichen Ereignissen.
Die Protokolle des Vereins werden zwar knapper gehalten, als in den vorhergehenden Jahrzehnten, es ist ihnen aber zu entnehmen, dass unsere Damenriege sich durchweg im oberen Feld platzieren konnte,
1993 wurde Elke Wegener sogar Landeskönigin.
In der Vereinsführung gab es so etwas wie einen Generationswechsel:
1997 übergab das langjährige Vorstandsmitglied, der Schriftführer Walter Stüven, sein Amt an Claus-Peter Evers ab, Bernd Pinkenburg wurde stellvertretender Vorsitzender.
1998 trat August Ernst nach 30 Jahren Dienstzeit als Kommandeur zurück, sein Nachfolger wurde Peter Kruse.
weitere...
Leider gibt es noch keine Niederschriften über diesen Zeitraum.
Leider gibt es keine Berichte aus diesen Jahren.
Aber eventuell hat ja noch wer einige Infos, die hier Platz finden würden?